Zum Jahreswechsel: Sylvester
Nur noch die wenigsten assoziieren
mit Sylvester das Namensfest eines katholischen Säulenheiligen.
Die meisten werden wohl eher an knallende Sektkorken, Bleigießen
und vor allem Feuerwerk denken, jene liebgewordenen ausgesprochen
heidnischen Brauchtümer zum Jahreswechsel, die Glück und
Erfolg für das beginnende Neujahr bescheren sollen.
Ihren Haustieren werden sowohl
christliches, wie heidnisches Brauchtum ziemlich "wurscht" sein. Sie
nehmen nämlich nur eines wahr: Krach! Meist schon Tage vor dem
eigentlichen Jahreswechsel treiben plötzliche
Böllerschüsse, Heuler, etc., unsere lieben Vierbeiner
dorthin, wo sie das ganze Jahr über in der Regel nichts verloren
haben, nämlich unter Eckbänke, Betten oder gar in die
menschliche Schlafstatt, möglichst in die Besucherritze, wo sie
dann zitternd und verängstigt auf den Weltuntergang warten - oder
darauf, dass der Spuk ein Ende hat. Ganz schlimm wird es natürlich
in der Sylvesternacht, wenn explodierende Feuerwerksraketen und
Kirchengeläut das feine Gehör unserer Hunde malträtieren
und die ohnehin schon restlos gespannten Nerven reißen lassen.
Für die meisten Hunde, die nicht als Welpe schon bekannt gemacht
wurden mit derlei Geräuschkulisse, ist das eine furchtbare Tortur.
Natürlich wissen das auch
die Hundebesitzer und fragen regelmäßig, sowie die
Weihnachtstage vorbei sind, nach der Beruhigungstablette für die
Sylvesternacht (deren Wirkung leider oft bis weit über diese eine
Nacht anhält - abgesehen davon, dass dieses Präparat nicht
ohne vorherige Untersuchung abgegeben werden darf). Einmal wurde ich
sogar aufgefordert, einen Hund am Sylvesterabend stationär
aufzunehmen und solange in Narkose zu halten, bis das Geknalle vorbei
ist. Nunja, es bedurfte einer längeren Grundsatzdebatte über
Nutzen und Risiken von stundenlangen Narkosen, Egoismus von
feierwütigen Tierhaltern und Tierärzten, sowie alternative
Möglichkeiten zur Lösung des Problems, um diesem Hundehalter
klarzumachen, dass ich seinem Wunsch nicht entsprechen konnte.
Wie soeben angedeutet, gibt es
"elegantere" und weitaus verträglichere Möglichkeiten, vor
allem Hunden durch die Sylvesternacht zu helfen: Tranquilizer, die gut
gegen Angstzustände wirken und so dem Besitzer sogar eine Art
"Lärm- und Knalltraining" ermöglichen, beruhigend wirkende
Tabletten, die nichts weiter enthalten, als eine Aminosäure und
Magnesium, Homöopathika, z.B. Bachblütenpräparate oder
anheimelnde Duftstoffe (Pheromone), die unsere Tiere weniger
stressempfindlich machen.
Eines haben aber all diese
Maßnahmen gemeinsam: man sollte je nach Präparat schon Tage,
wenn nicht gar Wochen vor dem Jahreswechsel mit dem Einsatz beginnen,
um in der Sylvesternacht den gewünschten Erfolg zu erzielen.
Fragen Sie uns und finden Sie mit uns gemeinsam heraus, was für ihren Hund oder manchmal auch die Katze das Beste ist.
Noch eine Bitte: bedenken Sie,
dass die beste Hilfe für den Vierbeiner die Anwesenheit der
Tierhalter ist. Ein gestresstes Tier sollte man nicht zugunsten einer
rauschenden Ballnacht allein lassen.
Wir wünschen Ihnen allen einen Guten Rutsch!
H. Egbering
* * *
Zu dem Thema auch der Artikel "Bello und Böller" aus der "Allgemeinen Zeitung", Jahreswechsel 2007/2008: