Zahngesundheit
 

Zu den häufigsten Zahnerkrankungen bei Hund und Katze gehören Belagbildung, Zahnstein und die daraus resultierenden infektiös bedingten Parodontalveränderungen. Anders als beim Menschen, wo es die Zahnärzte meistens mit Karies zu tun haben, beschäftigen wir Tierärzte uns viel häufiger damit, Zahnstein zu entfernen, Zahnfleischtaschen zu kürettieren, leider auch immer wieder, Zähne zu ziehen - nicht weil der Zahn zerstört war, sondern der Zahnhalteapparat.


Zahnbehandlung eines Hundes unter Narkose
Entfernen des Zahnsteins
Nach der Behandlung



Dem kann vorgebeugt werden! Wenn die Besitzer ihren Vierbeiner frühzeitig an regelmäßige Zahnpflege gewöhnen, wird er im Alter mit Sicherheit weniger Probleme mit seinem Gebiss haben. Es gibt vielerlei Zahnpflegepräparate für Tiere, die eigentlich alle ihren Zweck erfüllen. Zahncremes, Polierpasten, Fingerzahnbürstchen, enzymatische Kaustreifen für Hunde, spezielles Futter, Kauröllchen für Katzen, neuerdings auch ein Wachsgel zur Versiegelung der Zahnoberfläche nach Entfernung der Beläge. Fragen Sie uns!
Katzen leiden darüber hinaus relativ häufig unter dem sogenannten FORL Komplex, einer sehr schmerzhaften Zahnerkrankung, die mit Verlust von Zahnsubstanz, tiefen Kratern, knöchernen Verwachsungen der Wurzeln einhergeht. Diese Veränderungen liegen oft unter Belägen verborgen oder sind erst im Röntgenbild vollständig zu erkennen. Solche Zähne müssen leider extrahiert werden. In der Regel schreitet diese Erkrankung fort, so dass von Zahn-Op zu Zahn-Op immer weniger Zähne im Mäulchen der Katze verbleiben. Schlimm für die betroffenen Katzen, deren Besitzer und die Tierärzte, die trotz intensiver Behandlung wenig Hoffnung auf endgültige Genesung machen können.



Ein weiteres Kapitel der Zahnbehandlungen bei Haustieren stellen Korrekturen bei Fehlstellungen des Gebisses, bzw. Inkongruenz der Kiefer dar. Lassen Sie daher das Gebiss Ihres Welpen bei der Impfung kontrollieren und später unbedingt noch einmal nach dem Zahnwechsel mit ca. 6 Monaten!

Wenn Nager, sprich Kaninchen oder Meerschweinchen nicht mehr fressen wollen, liegt auch das häufig an den Zähnen. Die Besonderheit der Nagerzähne besteht nun einmal darin, dass sie ein Leben lang wachsen und durch Reibung abgenutzt werden müssen. Dies funktioniert natürlich nicht, wenn Ober- und Unterkiefer nicht vollständig zueinander passen. Dann schieben sich die Frontzähne des Unterkiefers allmählich über die Nase und die Oberkieferzähne krümmen sich in die Mundhöhle hinein. Höchste Zeit für einen Tierarztbesuch, bei dem diese überlangen Hauer gekürzt werden. Aber auch an den Backenzahnleisten kann es zu schmerzhaften Haken- oder Spitzenbildungen und Schleimhautverletzungen kommen, wenn die Außenkanten der Zähne nicht abgerieben werden. In Narkose werden dann die Backenzahnleisten wieder geglättet, damit die Nager ihr Futter schmerzfrei "kleinmümmeln" können, was letztlich auch vor Verdauungsstörungen schützt.
H. Egbering





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